Nachdem wir einige Stunden geschlafen haben, machten wir uns auf den Weg um gemeinsam mit der Heimleiterin Mama Esta und Ihrer Tochter Eva einen Lebensmittel Vorrat für die nächsten zwei Monate einzukaufen. Zunächst wechselten wir unser Geld in einer Wechselstube und wurden innerhalb von wenigen Minuten zu mehrfachen Millionären. Der Kurs für einen Euro beträgt heute 2240 Tansania Schillinge. Wir fuhren weiter in die Stadtmitte und parkten unser Auto in einer von Menschen überfüllten Straße. Zahlreiche Händler, priesen hier in Garagen ähnlichen Ständen Ihre Waren an. Zielstrebig bahnten sich Mama Esta und Eva einen Weg durch die Straße um den Händler Ihres Vertrauens aufzusuchen. An einem Stand mit Säcken voller Reis, Mais und Bohnen blieben Sie schließlich stehen. Der Händler begrüßte unsere kleine Gruppe freundlich und das typische feilschen begann. Dabei ging es in erster Linie nicht um den Preis, sondern um die unterschiedlichen Qualitätsgruppen der Waren.
Jeder einzelne Sack wurde ausgiebig begutachtet. Ich wusste gar nicht, dass es so viele unterschiedliche Reissorten gibt. In typischer Afrikanischer Gelassenheit wurde ausgiebig über die verschiedenen Sorten gesprochen. Ich bekam langsam eine Ahnung, dass man hier selbst über die banalsten Dinge ausführlich spricht. Nachdem man sich auf einen Preis von 45USD pro 50 Kilogramm Sack geeinigt hatte, wiederholte sich das Prozedere für die Auswahl von Mais, Bohnen, Zucker usw. Nachdem man sich auch hier auf einen fairen Preis geeinigt hatte, wurden die Säcke von zahlreichen Helfern zu unserem Auto getragen und auf dem Dach deponiert. Ich fing an in Gedanken das Gewicht auf dem Dach zu berechnen. 10 Säcke Reis a 50Kg, 100Kg Mais, 50Kg Zucker, und viele weitere kleinere Säcke – letztendlich gab ich auf und rundete das Ergebnis auf ca. 750kg auf.
Nachdem die Säcke sicher verladen worden sind, setzen wir unseren Einkauf einige Stände weiter fort. Hier konzentrierten wir uns auf Hygiene Artikel wie Waschpulver, Shampoos, Zahnpasten, und Spülmittel.
Nachdem wir auch die letzten Besorgungen für das anstehende neue Schuljahr abgeschlossen haben, machten wir uns auf dem Weg Richtung Kinderheim. Es ist ein schönes Gefühl für die nächsten Monate vorgesorgt zu haben. Hilfe die ankommt.
Im Kinderheim werden wir herzlich von den Kindern begrüßt. Die kleinen rennen auf uns zu und strecken schon von weiten Ihre Arme aus. Eine Offenheit und Freude wie wir Sie selten erlebt haben.
Unter den Kindern entdecke ich einige neue Gesichter. Eva erzählt in kurzen Worten die einzelnen Schicksalsschläge der neuen Kinder. Wir sind froh, dass diese Kinder hier ein sicheres und liebevolles zuhause finden können. Nach einer kurzen Besichtigung der einzelnen Hauser und Räume packten wir unsere mitgebrachten Geschenke aus und organisierten spontan ein Fußball Spiel.
Fußball ist einer der wenigen Sprachen die weltweit gespielt und gesprochen wird. Seitdem die deutsche Nationalmannschaft die Fußballweltmeister gewonnen haben, ist es für die Kids in Tansania eine Ehre gegen einen Deutschen Fußball zu spielen. Uns wird bald klar, dass unsere Fußballkünste bei weitem nicht ausreichen um mit den ausdauernden Kids mitzuhalten.
Nach dem Fußballspiel, entdeckt Nixon die mitgebrachte Gitarre und frägt ob er mit dieser etwas rumspielen dürfe. Innerhalb weniger Minuten versammelt sich um Ihn eine Gruppe musikalischer Kinder und singen improvisierte Texte zu der angenehm klingenden Gitarren Melodie.