Den Vormittag verbrachten wir in Moshi damit, verschiedene Matratzenhändler abzuklappern, bis wir einen Verkäufer gefunden hatten, der uns einen vernünftigen Preis für die Matratzen anbot. Leider treiben viele Händler die Preise enorm in die Höhe, sobald Weiße dabei sind…

Nach kurzem Feilschen kauften wir 11 Matratzen für das Kinderheim und machten uns dann auf den Weg zum Lebensmittelhändler, wo wir Lebensmittelvorräte für die nächsten 3 Monate besorgten. Da unser Bus bereits mit den Matratzen voll beladen war, heuerten wir einen separaten Pickup für die Lieferung in das Kinderheim an.

Anschließend besorgten wir noch Lebensmittel für hilfsbedürftige Familien, alleinstehende Frauen und einsamen Witwen.

Während wir den Mittag in einem Imbiss verbrachten, lud der Pickup Fahrer mit einem Mitarbeiter des Kinderheims die Matratzen im Kinderheim ab. Nach der Mittagspause fuhren wir in das Dorf Marangu, welches am Fuße des Kilimandscharos liegt. Dort versorgt Mama Esta einige ältere Witwen mit Lebensmitteln.

Für Mama Esta war es ein Herzenswunsch, dass wir uns die elendigen Verhältnisse dieser Menschen selbst anschauen. Insgesamt haben wir 5 Witwen besucht, welche weit verstreut mitten im Busch leben, die uns Ihre Lebensgeschichte erzählten. Im Anschluss überreichten wir Ihnen Lebensmittelpakete.

Die Vegetation ist in dieser Region total gegensätzlich zu der Region der Massai, Marangu liegt auf einer Anhöhe am Fuße des Kilimanjaros. Es ist alles grün und gleicht einem Dschungel. Dennoch wird es nachts empfindlich kalt.

Diese Witwen leben in sehr einfachen Häusern, die teilweise nur aus Ästen zusammengebaut sind und haben keine Angehörigen mehr, die sich um Sie kümmern. Selbst der Staat überlässt diese Menschen sich selbst und leistet keinerlei Unterstützung.

Sogar die Einheimischen die uns begleitet haben, waren über deren Lebensumstände entsetzt. Teilweise fehlte es an Betten, Matratzen und Bettdecken. Umso größer war die Freude dieser Menschen, dass es Menschen aus Europa gibt, die diese unterstützen. Wir konzentrieren uns lediglich auf einen kleinen Kreis hilfsbedürftiger Menschen, damit diese auch langfristig versorgt werden können.

Eine Witwe versorgt Ihre 16-jährige Enkelin, welche beide Elternteile verloren hat. Sie hat zwar die Schule abgeschlossen, finden allerdings keine Anstellung. Ihr großer Wunsch ist es, eigene Schweine zu halten, um sich so Ihre Existenz zu sichern. Genügend Grünabfälle zur Fütterung gibt es ja und Schweinefleisch wird in dieser Region sehr gerne gegessen. Wir besprachen diesen Wunsch mit einem Pastor und hinterließen Ihm genug Geld, damit ein Stall gebaut werden kann und später auch die Schweine davon bezahlt werden können. Die Enkelin bekommt dann Step by Step das Geld von dem Pastor. Mama Esta wird für uns den Fortschritt bei Ihren Besuchen dokumentieren und überprüfen.

Kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit besuchten wir die letzte Witwe. Bei unserer Ankunft liefen Ihr Tränen aus den Augen, da sich der beißende Rauch des angezündeten Lagerfeuers innerhalb der gerademal 12 m² kleinen Hütte verteilte. Mich interessierte, wie diese Frau in Ihrer Hütte lebt und ging hinein – Der Rauch schnürte mir die Luft ab!!! In einer Ecke wurden ein paar Holzbretter zu einem Bett zusammengeschustert und daneben stand eine faule dünne Matratze. Trotz des Feuers ist es unangenehm kühl und feucht.

Die Freude über das Lebensmittelpaket kann nicht in Worte gefasst werden.

Als Team beschlossen wir, Mama Esta zu beauftragen, dieser Witwe eine Matratze, eine Decke und ein Kissen zu kaufen.

Auf der Rückfahrt nach Moshi versuchten wir unsere Erlebnisse zu ordnen, denn es beginnt der Wunsch aufzukeimen, für diese älteren und einsamen Menschen ein günstiges Haus in Marangu anzumieten und diese dort gemeinsam unterzubringen. Mama Esta ist von dieser Idee begeistert. Daheim in Deutschland werden wir die Kosten für solch ein Heim überschlagen und die Idee weiterverfolgen.