1. Tag in Tansania
Unser Team besteht auf dieser Reise aus 5 Personen, darunter ein Maschinenbau Ingenieur, ein Schreiner, ein begnadigter Musiker, ich als Kameramann und Margarita als Frau die all die Dinge sieht und anspricht, die uns als Männer gar nicht auffallen.
Am ersten Tag unserer Reise durch Tansania wurden wir um 09:00 Uhr morgens von David, Mama Estas Schwiegersohn, abgeholt. Als wir nach einer holprigen Fahrt endlich bei Mama Esta und ihrer Tochter Eva ankamen, war die Begrüßung sehr herzlich.
Da 3 Teilnehmer unseres Teams das erste Mal in Tansania sind, haben wir eine kurzfristige Änderung des Tagesplans beschlossen – Es geht direkt nach der Besichtigung des Kinderheimes gemeinsam mit Mama Esta und Eva zu den Massai.
Leider befindet sich die Kindertagesstätte noch im Rohbau, was uns jedoch keines Falls von einer Begehung abhielt.
Als wir durch die Küche liefen, ist Margarita aufgefallen, dass mit Holz gekocht wird. Ich selbst dachte, dies sei normal… Tja, falsch gedacht, denn nachdem Rita nachgefragt hatte, stellte sich heraus, dass die Gasflaschen leer sind.
Mama Esta und Eva sind zu höflich, direkte Mängel anzusprechen. Auf der einen Seite finde ich das gut, denn sonst wären wir vermutlich mit tausenden Anfragen bombardiert worden, auf der anderen Seite erschwert es manchmal unsere Arbeit, sodass wir eine Not nicht immer direkt erkennen.
In den Schlafzimmern ist Margarita sofort aufgefallen, dass einige Matratzen einfach nicht mehr zumutbar sind und auch ziemlich durchhängen. Als Sie darauf hinwies, erwähnte Eva, dass Sie sich schon länger neue Matratzen wünschen, weil einige Kinder bereits über Rückenschmerzen klagen. Andy, unser Schreiner inspizierte daraufhin die Betten und stellte fest, dass die Betten keinen Lattenrost haben, so wie wir es kennen. Die Matratze wird lediglich von zusammengeschweißten, weit auseinanderliegenden Metallstreben getragen. Andy brachte einen super Vorschlag und nach einer gemeinsamen Besprechung haben wir uns entschlossen, für alle Betten eine dünne Holzplatte anzuschaffen, die diese Ungleichheiten ausgleicht und 12 Matratzen auszutauschen.
Weiterhin besuchten wir auch die Preschool der Kindertagesstätte. Trotz Rohbau dürfen die Kids bereits herkommen, um in den Gemeinschaftsräumen zusammen zu spielen und zu lernen. Ca. 20 Kinder sind in zwei unterschiedlichen Zimmern versammelt, welche uns mit schönem Gesang empfingen. Die Kinder brachten uns ihre gelösten Matheaufgaben und wollten dafür gelobt werden. Es ist erstaunlich, wie bereits 5 Jahre alte Kids rechnen bzw. englische Wörter können. Zumal diese Kids teilweise aus sehr schweren Verhältnissen kommen bzw. sonst auf der Straße leben.
Nach der Besichtigung überreichten wir Mama Esta für den weiteren Aufbau der Kindertagesstätte, wie bereits im Blogpost davor angekündigt, 2000 €. 500€ wurden bereits vorher überwiesen. So kann die Baustelle fortgeführt werden. Das restliche Geld wird derzeit weiter gesammelt.
Anschließend fuhren wir in die Stadt, um Geld zu wechseln. Wir wechselten die Spendengelder und wurden in kürzester Zeit zu mehrfachen Millionären.
Danach ging es zum Einkaufen – Mais, Reis, Bohnen, Öl usw. Soviel, wie eben in und auf das Auto draufpasst.
Voll beladen fuhren wir zuerst auf normalen Straßen, dann auf Schotterpisten und zuletzt über Stock und Stein, gemeinsam in das Massai Land. Dort angekommen wurden wir mit sehr herzlichem Gesang empfangen. Der Überraschungsbesuch ist uns voll gelungen!
Der Dorfältester hat kurzfristig Boten ausgesandt, um die verstreut lebenden Menschen zu versammeln.
In einem neu aufgerichteten Holzgebäude haben uns die Ältesten Ihre Dankbarkeit für unsere Lebensmittelversorgung während der Dürreperiode ausgedrückt. Dafür wollte jeder einzelne ausführlich danken. Man spürte die Dankbarkeit der Massai.
Wir besprachen die geplanten Projekte und anschließend ging es an das Verteilen der eingekauften Lebensmittel.
Auf dem Rückweg erinnerte ich mich an die Witwe im Rollstuhl, welche wir vergangene Reise besucht hatten und kauften ihr einen Gaskocher und eine Gasflasche.
Nun muss Sie nicht mehr auf dem Boden mit einem Holzfeuer kochen.